Video: öffentlicher Spaziergang & Performances
Die Ergebnisse des Workshops von Mai - August 2022 waren für ein Jahr entlang der Kulturachse in Borken über QR-Code abrufbar.
Reportage Borkenflair
Ein Wochenende im Juli in Borken. Vom 3ECK los zum Marktplatz. Auf der Suche nach den Menschen in der Stadt. Unser Zusammenkunst-Team ausgestattet mit einem Mikrofon. Und mit Fragen deren Antworten Einblick geben, wie die Bürger und Bürgerinnen der Stadt ihr Leben in Borken erfahren. Was ihnen fehlt und was sie schätzen, was ein “Dritter Ort” sein kann und was Kultur in Borken bedeutet.
Die Geschichte von Bernhard von Anne Tölle-Honekamp
Bei unserer Recherche zum Projekt ZUSAMMENKUNST entdeckten wir die am 22. Mai 1896 in Borken geborene und eher unbekannte Schriftstellerin Anne Tölle-Honekamp.
Ihre Jugend verbrachte sie mit ihrer Familie in Bocholt. Nach 1933 zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück. Sie starb am 27. Juni 1944 in Neuhaus bei Paderborn. Ihre besondere Aufmerksamkeit wandte Anne Tölle-Honekamp dem Rundfunk zu, der sich 1924 zum ersten Mal mit den Sendern Münster und Dortmund aus Westfalen im Äther meldete. Der Dichter Ernst Hardt, der Intendant der 1927 gegründeten Westdeutschen Rundfunk AG Köln, gab der Schriftstellerin öfter Gelegenheit mit Vorträgen, Lesungen, Hörfolgen und Hörspielen im Programm zu erscheinen. 1932 strahlte der “Vlaamsche Nationaal Radio Omroep“ in Brüssel ihr Hörspiel „Schicksal auf Drähten“ (“Centrale hier“) aus.
Im Westfälischen Handschriftenarchiv der Stadt Dortmund fanden wir glücklicherweise einen bedeutenden Teil ihres Nachlasses. Laut des Archivars, waren wir die ersten Interessierten die in den letzten 40 Jahren danach fragten. Neben einer Vielzahl lyrischer Werke entdeckten wir auch die Grundlage für das hier zu hörende und von Zusammenkunst produzierte Hörspiel “Bernhard“, eine Kurzgeschichte über das Leben ihres Bruders vor und im ersten Weltkrieg, welche sie in Andenken an ihn für ihre Mutter verfasste.
Hinweis: Das Hörspiel thematisiert kriegerische Gewalt und die daraus folgenden Konsequenzen.
Das Blümlein
Text: Hans Schaden
Musik: David Loscher
Klarinette: Maria Große-Kock
Ein Blümlein stand am Wegesrand
so einsam und verlassen.
Ich wollte schon mit meiner Hand
voll Freude nach ihm fassen.
Doch da bedachte ich im Nu,
daß es dann müßt’ verblassen
und sprach: “Du liebes Blümlein, du,
ich will dich leben lassen.”
Ich wischte ab den vielen Staub,
der es schon wollt’ ersticken
und neu erfrischt im grünen Laub
erglänzt es vor Entzücken.
Sei mir gegrüßt, schön’s Blümelein,
die Welt steht dir noch offen.
So will auch ich nicht traurig sein
und wieder gläubig hoffen.
Die Aufgaben der Mitarbeitenden des Borkener Bauhofs sind vielschichtig.
Neben Spielplatzunterhaltung, Straßenaufbruchkataster, Straßenkontrollen, Straßenunterhaltungsarbeiten und Streudienst tragen sie durch die Grünflächenunterhaltung und Baumkontrolle zur aktiven Gestaltung des Stadtbildes bei. Sie arbeiten mit und in der Natur. Draußen im öffentlichen Raum sind sie anzutreffen, oft auch in den frühen Morgenstunden. Wer sind die Menschen hinter dieser wichtigen Arbeit?
Hier werden fünf Borkener Gehwegpfleger und eine Gehwegpflegerin vorgestellt und wir hören ihre Perspektive auf den Beruf. Porträtiert wurden sie an ihren Arbeitsstellen von unserer Zusammenkunst-Teilnehmerin Anna Beermann.
Jüdisches Denkmal
Seit Ende des 16. Jahrhunderts waren Juden in Borken ansässig und erreichten gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit 103 Mitgliedern ihre höchste Zahl.
Die Juden in Borken waren stets streng orthodox orientiert, das Bezirksrabbinat war hier ansässig. Im Jahre 1818 wurde die Synagoge am Nonnenplatz errichtet. Sie wurde bei den Novemberpogromen verwüstet, aber erst später wegen angeblicher Baufälligkeit ab-gerissen. Neben der Synagoge befanden sich das Schulhaus und die Mikwe (Tauchbad). Am Ort der zerstörten Synagoge hier in der De-Wynen-Gasse befindet sich die Gedenk-stätte.
Donna Donna
(jiddisch דאָנאַ דאָנאַ Dona Dona) oder Dos Kelbl (דאָס קעלבל dos kelbl‚ "das Kälbchen")
Das Lied wurde als Dana Dana in jiddischer Sprache für das Musical Esterke (1940–1941) von den jüdischen Künstlern Aaron Zeitlin (Text) und Sholom Secunda (Melodie) ge-schrieben. Durch die englischsprachigen Aufführungen von Joan Baez (1960) und Donovan (1965) wurde das Lied weltberühmt.
Hier spielen die zwölf Jahre alte Zusammenkünstlerin Maria Große-Kock an der Klarinette und ihre Schwester Johanne, neun Jahre alt an der Blockflöte mit David Loscher an der Gitarre.
Kamerad von Anne Tölle-Honekamp
Ich will Kamerad Dir sein Weißt Du, was das heißt:
In deinen Träumen weiß als Wolke wehn, in deinem Kampfe stark zur Seite stehn.
In deiner Sehnsucht blühn als weites Ziel, in deinem Kindsein selig sein dein Spiel.
In deinen Nöten glühn als stilles Licht, das Helle in das tiefste Dunkel flicht.
In deiner Liebe heiß in dich geschmiegt, daß wilder Rhythmus trunken uns durchfliegt..
So-zwingen wir das Leben in uns ein - Lass, lieber Mann, mich Kamerad dir sein.
Stimmen: Eva Wunderlich, Sina Ebell
Musik: David Loscher